Meine Premiere über die Mitteldistanz ist geschafft. Der 26.05.2019 war mein großer Tag. Und ich kann es immer noch nicht glauben, das ich mein Ziel von einer Gesamtzeit unter 5:30h in eine SUB5 gewandelt habe. Endzeit: 4:55:17, das ist der absolute Wahnsinn für mich.
Aber der Reihe nach. Am Vorabend lief alles nach Plan, die Tasche war gepackt und die Vorabendnervosität geringer als sonst Dank meines Kumpels Wolfgang Braun, der auch über die Sprintdistanz teilnahm und Samstags schon angereist ist.
Um 5:30 Uhr ging dann der Wecker, aufstehen, frühstücken und ab an den Baggersee Ingolstadt. Das Wetter hätte nicht besser sein können, strahlender Sonnenschein hat sich angekündigt und angenehme Temperaturen.
Ich durfte Dank meiner perfekten Startnummer 77 im ersten Startblock beim Schwimmen antreten. Ein tolles Gefühl mit Natascha Bodmann und Niclas Bock und vielen weiteren Profis zu starten. Aber auch ein sehr ernüchterndes nach wenigen Minuten Schwimmen, da gibt es noch einiges zu tun. Aus dem Wasser bin ich dennoch nach 36:44 gekommen.
Auf dem Rad ging es dann 2 Runden Richtung Neuburg und zurück, hier hatte ich dann auch den größten Lerneffekt. Wenn man ausreichend Gels dabei hat und viel Wasser sollte man es auch nutzen auf den über 80km Rad. 1 Gel und 500ml Wasser sind zu wenig für den anschließenden Halbmarathon. Aber mein Canyon Speedmax ist schon der absolute Hammer. Eine top Rennmaschine.
Bei der zweiten Bergabfahrt habe ich dann auch zu spät gebremst und bin bei fast 40 km/h gefährlich ins schleudern geraten. Ging aber alles gut und ich hatte am Ende mit 34 km/h und 209 Watt einen etwas zu hohen Durchschnitt, der mich nach 2:28:17 zurück in die Wechselzone brachte.
Schon beim absteigen fühlten sich meine Oberschenkel an wie aus Beton. Schnell noch ein Gel und zwei große Schluck Wasser und ab auf die Rennstrecke. Jetzt waren es „nur“ noch 4 Runden um den Baggersee, eine Strecke die ich in und auswendig kenne.
Aber es dauerte erstmal eine Runde bis die Oberschenkel sich wieder normal anfühlten. Dafür setze jetzt die Erschöpfung ein. Ich kämpfte mich von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation, immer mit einem Auge auf der Uhr. Jede Runde wurde es mehr ein Kampf gegen den inneren Schweinehund. Ich war so dankbar über jeden positiven Zuruf vom Publikum, und so ging es auf die finale Runde Richtung Ziel. Diese Runde dauerte gefühlt ewig, aber das Ziel war fokussiert, die SUB5 war möglich. Und rechnen während dem Laufen lenkt sehr gut ab 🙂 Mit einem Schnitt von 5:10min/km konnte ich nach 1:43:38 die Ziellinie überglücklich passieren. Es war geschafft, ein unglaublicher Moment.
Glücklich musste ich mich erstmal eine halbe Stunde im Zielbereich setzen und langsam das erste Weizen trinken und den superleckeren Kaiserschmarrn essen. So platt war ich noch nie. Und die Gewissheit ist da, der Weg nach Barcelona wird noch ein langer und anspruchsvoller.
Jetzt hatte ich Zeit auf meine Buddy’s Ulli Waltinger über die olympische Distanz und Wolfgang Braun über die Sprintdistanz zu warten, um gemeinsam unsere individuellen Erfolge zu feiern.
Danke an die Triathlon Crew Cologne für den guten Trainingsplan, Gerhard BUDY Personaltraining und Peter Maier für die Leistungsdiagnostiken und die Motivation dieses Ziel zu erreichen und meine Kollegen vom TSV Neuburg Triathlon für die gemeinsamen Schwimmeinheiten und Tipps.
Einen großen Dank auch an das gesamte Team rund um den Triathlon Ingolstadt und alle Helfer rund um dieses Event zum 10. Jubiläum. Perfekte Organisation und Durchführung. Gerhard Budy da hast du etwas richtig großes für die Region auf die Beine gestellt.
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