Für das Jahr 2019 hatte ich mir aus sportlicher Sicht ein paar Ziele gesetzt, dazu gehörten:
- den Triathlonsport professionalisieren
- die Leistung in den Wettkämpfen sichtbar verbessern
- meine erste Mitteldistanz schaffen
- den ersten IRONMAN finishen
Alles in allem doch recht anspruchsvolle Ziele. Jetzt wo das Jahr vorbei ist blicke ich an meinem Ruhetag nochmal darauf zurück. Wo fangen wir an? Am besten beim Waldlauf in Zuchering. Dieser findet immer Ende März statt und geht über eine Gesamtlänge von rund 9km. Hier langt der Vergleich der Zielzeiten und Durchschnittsgeschwindigkeiten. 2018: 0:44:19 mit 4:50min/km und 2019: 0:37:31 mit 04:10min/km. Ich glaube man kann von einer deutlichen Verbesserung reden. Knapp 7 Minuten besser auf 9km passt sehr gut zu Ziel 2.
Damit fing das Jahr doch gleich mal gut an, und mein Optimismus stieg sofort merklich. Aber wie sieht es bei Ziel 1 aus, den Triathlonsport professionalisieren? Auch hier tat sich einiges, allen voran habe ich meine Ausrüstung weiter optimiert. Auch hier machte ich keine halben Sachen. Die größte Investition war gleich im Januar ein neues Triathlon Fahrrad, und da fiel meine Wahl auf ein CANYON Speedmax CF 8.0 Di2. Ein Traum von einem Bike. Dieses rüstete ich im Februar mit GARMIN Vector 3 Pedalen auf, um nun auch Watt gesteuert mein Radtraining zu optimieren. Da es mir aber auf der Straße zu gefährlich war mit meinem Bike ergänzte ich das ganze System noch um einen Rollentrainer, dem WAHOO Kickr 4.0. Nun konnte ich optimal am meiner Radperformance arbeiten.
Aber neben der ganzen Technik musste ich natürlich auch an meiner Form arbeiten, denn die Mitteldistanz als auch der IRONMAN werden sicher kein Selbstläufer. Deswegen baute ich 2019 auch erstmalig ein Trainingslager kombiniert mit dem Osterurlaub der Familie ein. Der Weg führte mich vom 20.-25.04.19 ins Hotel Riva del Sole in Castiglione della Pescaia in der Toskana. Traumhafte Wetterbedingungen für tolle Trainingseinheiten. Eine Woche täglich 2 Einheiten Schwimmen, Laufen oder Kraftaufbau. Dazu leckeres Essen und erholsame Tage. Ich denke es hat sich gelohnt. Aber seht selbst im Video was ich dort trainiert habe.
Nun startete die Wettkampfsaison mit den Höhepunkten. Der Auftakt war traditionell der ODLO Halbmarathon in Ingolstadt am 04.05.2019. Eine ideale Überprüfung der Laufperformance über 21.1km. Bei extrem unangenehmen Wetterbedingungen erreichte ich eine Zielzeit von 1:34:14 (2018: 1:50:16) und damit 16 Minuten schneller als 2018. Eine Bombenzeit für mich.
Weiter ging es direkt am 18.05.2019 mit dem 6. triathlon.de CUP in München. Auch hier startete ich bereits das zweiten Mal, aber erstmalig über die olympische Distanz. Die Wassertemperaturen waren abartig kalt, und mit 14.7° an der Grenze der Schwimmerlaubnis. Ich erreichte mit meinem neuen Rad eine Gesamtzeit von 2:22:56. Meine bisherige absolute Bestzeit bei einer olympischen Distanz. Auf der Radstrecke, die 8x um die Regattastrecke führt, erreichte ich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 36km/h auf dem Rad. Bin schon gespannt ob ich das toppen kann 2020?
Genau eine Woche später am 26.05.2019 ging es direkt weiter mit meinem ersten Saison Highlight, die Premiere über die Mitteldistanz beim 10. Triathlon Ingolstadt. Die Nervosität war natürlich maximal groß. Ich durfte mit der Startnummer 77 ins Rennen gehen. Danke nochmal an Gerhard Budy, das er mir das ermöglicht hat. Im Vorfeld wollte ich auf alle Fälle schneller als 5:30h sein. Das hielt ich für realistisch. Als ich die Ziellinie überquerte war ich aber mehr als überrascht, die Uhr zeigte 4:55:17, eine SUB5. Der absolute Hammer, erste Mitteldistanz gefinished und unter 5h geblieben. Ein Traum geht in Erfüllung. Den ausführlichen Rennbericht könnt ihr direkt hier nachlesen.
Mit diesem Ergebnis konnte ich sehr gut in die zweite Saisonhälfte starten, die direkte Vorbereitung auf meinen ersten IRONMAN, eine Distanz die ganz wenige mir wirklich zutrauen. Aber das ist Ansporn genug, konzentriert auf dieses Event in Barcelona Anfang Oktober hinzuarbeiten. Davor standen aber noch ein paar Vorbereitungsrennen. Den Anfang machte am 02.06.19 der 31. Tölzer Triathlon über eine Sprintdistanz. Zu dem Rennen kam ich zufällig, da unsere Triathlonmannschaft vom TSV 1862 Neuburg einen 3. Mann brauchte. Hier erreichte ich eine Zeit von 1:16:19 auf einem geliehenen Bike, denn die Extensions meines Renners waren nicht erlaubt.
Im Juli folgte dann am 14.07.19 der Hensel Tripaul Triathlon in Niedernberg über die olympische Distanz. Sozusagen mein Heimatrennen. Ich erreichte eine Zielzeit von 2:29:49 (2018: 2:44:43) und damit ebenfalls eine deutliche Verbesserung zum Vorjahr. Das besondere an diesem Rennen, ich musste direkt nach Zieleinlauf zum Flughafen Frankfurt und 3h später ab nach China zu einer Vehicle Safety Messe. Ebenfalls eine Premiere, das erste mal Asien.
Zurück in Deutschland empfahl mir mein Trainingsplan der TCC (Triathlon Crew Cologne) zur Vorbereitung auf den IRONMAN unbedingt noch eine Mitteldistanz durchzuführen. Und da fiel mein Blick natürlich auf Regensburg. Denn dort hatte ich aus dem Vorjahr gute Erinnerung an eine sehr anspruchsvolle Radstrecke mit ordentlichen Steigungen. Gesagt, getan und ich nahm am 04.08.2019 an der Mitteldistanz Regensburg teil. Meine Zielzeit hier 4:44:29, und damit eine weitere Verbesserung im Vergleich zu Ingolstadt. Das ganze bei einer anspruchsvolleren Radstrecke war nochmal ein richtiges Zeichen vor dem Rennen in Barcelona. Aber auch mein Zustand nach dem Rennen war deutlich besser als in Ingolstadt. Die Fitness ist wie geplant verbessert worden. Einen ausführlichen Bericht zu diesem Rennen findet ihr hier.
Jetzt waren es nur noch wenige Wochen bis zum IRONMAN. Und eigentlich keine Rennen mehr um die Verletzungsrisiken zu minimieren. Aber dann kam kurz vorm Beilngrieser Triathlon die Anfrage von einem Kollegen ob ich seinen Startplatz übernehmen möchte über eine olympische Distanz. Und ja ich hatte Lust dazu. So startete ich am 17.08.2019 beim 4. BÜHLER Beilngries Triathlon. Ein superschönes Rennen mit vielen Zuschauern auf der Laufstrecke. Aber auch anstrengende Höhenmeter auf dem Rad. Top Rennen um nochmal Wettkampferfahrung zu sammeln. Zielzeit 2:29:25 und eine tolle Erfahrung mehr. Details gibt es wieder hier.
Jetzt stand noch ein Halbmarathon am Tegernsee an. Am 22.09.2019 erreichte ich hier eine Zielzeit von 1:33:48 (2018: 1:49:01). Der Halbmarathon am Tegernsee ist jedes Jahr ein tolles Event, traumhafte Kulisse, tolle Zielverpflegung. Komm jedes Jahr gerne hierher.
Und nun war es soweit. Mein erster IRONMAN stand an. In Barcelona, am 06.10.2019. Ich habe viel davor gehört von dem Rennen und den Bedingungen und hatte maximalen Respekt vor der Distanz. Ich bin Donnerstags schon angereist um bestens akklimatisiert ins Rennen zu gehen. Und dann stand ich im Startbereich, es war noch dunkel, die Nervosität maximal. Hat die Vorbereitung gereicht, bin ich gut drauf, habe ich genug gegessen? Fragen über Fragen. Dann ging es los, die herausforderndsten 11:20:54 Stunden meines Lebens. Es war ein Kampf gegen den Körper und den Kopf. Ich habe ihn gewonnen, ich bin ein IRONMAN. Damit ist auch das 4. Ziel erreicht. Die Emotionen maximal, sie wirken heute noch nach. Details zu diesem Rennen könnt ihr hier und auf Facebook nachlesen.
Damit war das Sportjahr 2019 aber noch nicht vorbei. Es folgten noch am 24.10.2019 der 17. Lionslauf Eichstätt-Neuburg mit einer Zielzeit von 1:45:55 (Details hier), der 6. Wertungslauf des Wintercross Aschaffenburg mit einer Zielzeit von 45:45:00 und das Finale des Sportjahres mit dem 45. Silvesterlauf des TSV Neuburg am 31.12.2019. Hier erreichte ich nochmal zum Abschluss eine spitzen Zielzeit von 23:28:58 (2018: 25:37) und den 2. Platz der AK40 (Details hier). Ich bin hierbei mit 20:08 nur um 8 Sekunden an der SUB20 Marke über 5km vorbeigeschlittert.
In Summe kann ich das Sportjahr 2019 wir folgt zusammenfassen: Alle Ziele erreicht und übertroffen. Tolle Menschen kennengelernt. Gemerkt das ich viele Freunde und Bekannte habe, die mir auf dem Weg zum IRONMAN Mut gemacht haben, mich angetrieben haben und somit ins Ziel gebracht haben. Danke an alle die an mich geglaubt haben. Danke an meine Familie für die Geduld während meiner Trainingszeiten. Entsprechend stolz schließe ich dieses Jahr damit ab. Und fange an 2020 zu planen, mit neuen Rennen und neuen Zielen. Lasst Euch überraschen. Zum Abschluss das Jahr in Zahlen:
- Schwimmen: 106,86km in 46:17h bei 48 Trainingseinheiten
- Radfahren: 4.291,65km in 150:05h bei 121 Trainingseinheiten
- Laufen: 1.642,78km in 142:35h bei 158 Trainingseinheiten
- Stabitraining und Kraft: 27:45h bei 52 Trainingseinheiten
- Gesamtaufwand: zurückgelegte Strecke von 6.050,47km in 367:28h bei 393 Trainingseinheiten
In Summe also statistisch gesehen knapp 1h Training pro Tag mit im Schnitt 16,6km zurückgelegtem Weg. Das bedeutet 4,2% meines Lebens 2019.