Einen Tag ist es nun schon wieder her, aber es war das tolle Rennen, das ich mir erhofft habe.
Es war eine recht spontane Entscheidung dieses Rennen anzutreten, eine Woche vor Meldeschluss habe ich mich erst angemeldet. Aber was will man mehr, ein tolles Rennen direkt vor der Haustüre. Und es ging an diesem Morgen recht gemütlich los. Frühstück um 7:30 Uhr, Anfahrt und einchecken um 9:30 Uhr in Beilngries, zuschauen beim Ligarennen, entspannt vorbereiten.
Auch wenn ich etwas kritisch schaue, ich freue mich auf das Rennen. Aber mein Respekt ist groß. Wenig Schwimmtraining, Rad auch etwas vernachlässigt und beim Laufen im Plan, aber 2 Tage zuvor ein Rennen über 10km mit Problemen auf der Steigungspassage. Und hier beim Rennen erwarten mich einige Höhenmeter auf der Radstrecke, auch das sehr spannend für mich.
Da der Start erst um 11:30 Uhr geplant war konnte ich in Ruhe die Atmosphäre und das gute Wetter genießen. Fahrrad in die Wechselzone, Tasche auf den LKW und dann warten auf den Start. In der Vorbesprechung war auch schnell klar, Neo Verbot wegen den Wassertemperaturen und 4 zeitversetzte Starts. Ich war in der letzten Startgruppe und damit ca. um 11:50 Uhr dran.
Mit Startnummer 275 ging ich in den Wettkampf, die Wechselzone ist recht eng und kompakt. Als Verpflegung setze ich auf 750ml MoN PowerCarb Heat und ein Gel vor dem Radteil, das von MoN noch nicht offiziell verkauft wird in der Geschmacksrichtung Menthol.
Der Start allerdings verzögerte sich um gut 15 min. da noch ein Frachtschiff den Main-Donau Kanal passieren musste. Aber für die Stimmung vor Ort kein Problem. Alle waren gut gelaunt, das Wetter perfekt und freuten sich auf das Rennen. Und dann war es endlich soweit, die erste Startgruppe ging ins Wasser. Die Anspannung nimmt dann natürlich zu, noch 15min. dann geht es auch für mich los. Der Weg ins Wasser führt über diese Stahltreppe, und am Ende geht es über diese auch wieder raus aus dem Wasser. Helfer stehen dafür bereit einen hochzuziehen.
Und dann der Startschuss, ich versuche locker und gleichmässig zu schwimmen, im Wasserschatten eines schnelleren. Es lief aber relativ gut, ich konnte einige Schwimmer, auch von der Gruppe, die 5 min. eher startete, überholen. Dennoch merkte ich meine fehlende Schwimmpraxis.
Nach 33:13min. habe ich den ersten Teil hinter mir. Aus dem warmen Wasser des Main-Donau Kanals stieg ich auf Platz 99 aus dem Fluss. Für mich ok, jetzt aber muss ich ich Gas geben. Es gingen 234 Triathleten an den Start, im Mittelfeld will ich nicht landen. Die Treppe stolperte ich eher hoch, ein Dankeschön nochmal an die Helfer, die mich hochgezogen haben.
Kurz durch schnaufen und weiter geht’s. Jetzt ein kurzer Sprint in die Wechselzone auf der Suche nach dem Rad. Ich habe es mir angewöhnt bereits hier einen großen Schluck aus meiner zweiten Flasche mit MoN SlowCarb zu nehmen und die Socken gleich anzuziehen. Somit spare ich Zeit beim zweiten Wechsel und bin gut präpariert für die Radstrecke. So verließ ich nach 2:09min. die erste Wechselzone. Auf dem Rad sitzend geht es in Beilngries sofort leicht bergauf auf 2 Runden über die 40km lange Strecke. Die Oberschenkel fühlten sich schwer und müde an. Ich war mit meiner Geschwindigkeit nicht zufrieden. Jetzt heisst es durchbeißen und die nächsten Steigungen durchzudrücken. Vielen Dank an die Zuschauer in den Ortschaften, das motiviert ungemein wenn man angefeuert wird, auch wenn man sich im Mittelfeld befindet. Im letzen Drittel der Strecke geht es wahnsinnig schnell bergab, und das ist nicht gut wenn man sich auf dem Rad unsicher fühlt. Die Bremse glühte.
Die erste Runde war geschafft, und jetzt ab in die zweite und finale Runde. Die Oberschenkel waren definitiv am Ende. Und nun kam auch die Sonne noch raus und entwickelte volle Energie. Es war nun 13 Uhr am sonnigen Mittag mit knapp 30°. Der Fahrtwind kühlte zwar sehr gut, aber im Nacken spürte ich einen leichten Sonnenbrand. Da nächste mal vielleicht doch eincremen?
Aber auch die zweite Runde endete irgendwann mit einem guten und schnellem Teilstück bergab. Wie war nun final die Radperformance? Wenn ich auf die Zeit schaue ist sie mit 1:16:08h und Platz 104 alles andere als gut gelaufen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit von 30,7km/h waren definitiv unter meinen Möglichkeiten, aber die Maximalgeschwindigkeit von 67,5km/h hat mich schon überrascht und meine neue Schwellenleistung von 289 Watt haben mich wieder positiv gestimmt.
Am Ende waren es auf den knapp 40km rund 483 Höhenmeter. Das Bild zeigt deutlich die vielen Steigungspassagen. Jetzt heisst es nochmal durchziehen. Ab in Wechselzone 2 und in die Laufschuhe zum finalen 10km Lauf. In 1:11min. bin ich durch die Wechselzone 2 und in Runde 1 von 4 der Laufstrecke. Diese geht durch die Innenstadt von Beilngries. Durch die Fußgängerzone wo Menschen zu Mittag essen und das erste Weizenbier auf dem Tisch stehen haben. An tollen Parkpassagen vorbei in die Gartenstraße Beilngries, ein absoluter Höhepunkt der Stimmung, den man 4x passieren darf. Ich freue mich jedesmal auf diese Stelle, denn die Menschen dort geben einem so viel Motivation und tolle Stimmung, da kann man einfach nur DANKE sagen. Um einen Einblick zu bekommen hier ein kurzes Video:
Die 4 Laufrunden waren alle ok. Ich konnte eine konstante Pace laufen und einen nach dem anderem überholen. So macht das Rennen Spaß, die finale Laufeinheit ist immer das schönste am ganzen Triathlon. Und jede Runde fühlte ich mich besser und fitter. So kam es nach 41:07min. zu einem wunderschönen Zieleinlauf mit einer Platzierung als 30. in der Laufeinheit. Im Durchschnitt lief ich 4:17min/km und damit schneller als zwei Tage zuvor beim Laufcup in Hitzhofen. Das war für ein sehr warmes Rennen eine Top Zeit und macht Hoffnung für die nächsten Einheiten und Rennen.
Nach 2:33:45h war es nun geschafft, die olympische Distanz in Beilngries habe ich in Summe auf Platz 71 abgeschlossen. Damit kann ich zufrieden sein, aber ich bin sicher da geht noch mehr. Aber wie geht es weiter? Wir werden sehen.